Hallo Andreas, erstmal Danke für deine Zeit! 25 Jahre PLV, ein Vierteljahrhundert … Erzähl mal, wann bist du nach Passau gekommen?

Ich bin in Passau geboren, aufgewachsen und zur Schule gegangen.

Und wo hast du gewohnt in Passau?

Mein Elternhaus liegt im Stadtteil Haidenhof, in der Nähe der Wohnheime im Schönleitnerweg.

Klar. Das sagt mir natürlich was! Wann hast du dann mit Lacrosse angefangen?

Das war im Sommer 2001.

Und wie bist du bei Lacrosse gelandet? Ich kann mir vorstellen, dass ist etwas ungewöhnlich für einen gebürtigen Passauer zur damaligen Zeit …

Wer hat dich damals zum PLV gebracht?

Nach vielen Jahren im Jugendbereich des Mannschaftstennis, habe ich nach einem neuen Teamsport gesucht. Mit überschaubaren Fußball-Fähigkeiten fand ich bei meinen Recherchen unter den in der Region ausgefallenen US-Sportarten Lacrosse besonders interessant. Beim ersten Zuschauen auf dem zuletzt abgetragenen Rasenplatz in Kohlbruck wurde meine gleichaltrigen Mitinteressenten und mir dann auch gleich ein Stick in die Hand gedrückt zum Ausprobieren.

Ach, spannend! Weißt du dann zufällig auch noch etwas zur Vereinsgründung?

Nein, eigentlich nicht. Jugendarbeit war auch noch gar kein Thema. Vielleicht habe ich unbewusst mal die Passauer Lacrosse-Pioniere mit den Schlägern gesehen.

In meiner Vorstandszeit habe ich in den Vereinsunterlagen die Namen der Vereinsgründer gelesen. Leider habe ich mich mit den Gründungsmitgliedern nie ausgiebig austauschen können. Ich denke, dass damals die fehlende Anerkennung als Uni-Sportart, die Organisation der Trainingszeiten anfangs das Aufblühen der Sportart erschwert hat. Auch die Beschaffung von Ausrüstung war damals sicher auch nicht so leicht wie heutzutage.

Erfolgreich war der Vereins damals vereinzelt bei den DM-Quali-Turnieren und durch die Abstellung von Nationalspieler und -spielerinnen. Mehr weiß ich aber leider nicht.

Was war denn damals deine Position im Team?

Angefangen habe ich als Middie, vereinzelt bei Bedarf auch Attack, LSM oder Defensive. Am Ende bin ich auch regelmäßig als Goalie aufgelaufen.

Einmal alles bitte sozusagen (grinst). Was würdest du sagen, war damals euer größter Erfolg als Team?

Qualifizierung für die DM-Endrunde und Erfolge in der Danube Conference League.

Wie lange warst du dann für Passau Lacrosse aktiv?

Von 2001 bis 2004 habe ich in Passau gewohnt und intensiv am Vereinsleben teilgenommen. Während des Studiums in München habe ich mich sofern möglich aktiv eingebracht und bis ca. 2009 für Passau gespielt. Seitdem unterstütze ich den Verein noch indirekt bzw. als passives Mitglied.

Darüber freuen wir uns auch sehr – das ist nämlich nicht selbstverständlich! Wie ging es für dich dann nach Passau weiter?

Nach dem Maschinenbau-Studium habe ich mich in München beruflich mit Bremssystemen beschäftigt. Seit 2016 arbeite ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Darmstadt.

Und hast du bei deinen weiteren Stationen auch Lacrosse gespielt?

Nach bzw. neben meiner Zeit in Passau habe ich bis 2015 für München gespielt. Dort konnte die Mannschaft durch eine hohe Anzahl von Spielern auf einem sehr hohen Niveau spielen, welches die eigenen Fähigkeiten verbesserte.

Hattest du auch einmal Natio gespielt?

Nein, leider nicht. Den Sprung in die U21 für die WM 2003 habe ich leider nicht geschafft.

Andreas, gibt es einen unvergesslichen Passau Lacrosse Moment an den du dich gerne zurückerinnerst?

Keinen konkreten. Es waren so viele schöne Momente: die Passau Open, herrliche Weihnachtsfeiern, Sommer-Turnierfahrten, WG-Feiern …

Gibt es etwas, was du an Passau besonders vermisst?

Familiär und über Schulfreunde habe ich noch engen Kontakt nach Passau. Am meisten aus der Passau Lacrosse Zeit vermisse ich die geselligen After-Training-Sit-ins auf ein Bier in den WGs oder am Platz. In sehr schöner Erinnerung sind auch die Grill-Treffs auf der Uni-Wiese und die erlebnisreichen Lacrosse-Fahrten.

Herrlich – das muss sein und ist auch immer noch so! Sag uns, wann hattest du eigentlich das letzte Mal einen Lacrosse-Stick in der Hand?

2016 mit Kollegen in Darmstadt auf dem Abteilungsausflug. Ein Mini-Tor und ein Paar Mini-Sticks warten auch auf regelmäßigere Benutzung (lacht).

Und dein letztes Spiel?

Das muss circa 2014/2015 gewesen sein. Entweder für München in der Liga oder für Passau bei einem Turnier.

Wo bist du gerade und was machst du heute?

Aktuell wohne ich im Raum Regensburg und befinde mich gerade in der Endphase meiner Promotion. Ich bin verheiratet und seit kurzem Vater eines Jungen.

Glückwunsch dazu! Konntest du denn persönlich etwas für dich aus deiner Lacrosse-Zeit mitnehmen?

Die Bedeutung des Zusammenhalts und der Kommunikation im Team. Der regelmäßige Austausch mit der internationalen Lacrosse-Gemeinde auf Englisch hat mich bestens auf meine beruflichen Stationen vorbereitet. Die Schiedsrichtertätigkeit hat sicherlich auch meine Soft Skills verbessert.

Das kann ich so bestätigen. Gerade als Schiedsrichter lernt man wirklich viel was Kommunikation und Körpersprache angeht. Schaffst du es aktuell dann auch die Entwicklung von Lacrosse weiter zu beobachten?

Leider nein und wenn dann nur am Rande. Ich habe mich auf meine beruflichen Ziele und privaten Interessen fokussiert.

Was wünschst du Passau Lacrosse für die nächsten 25 Jahre?

Mitglieder- und spielerreichen Fortbestand und das Erreichen bisher unerfüllter Erfolge.

Und hast du auch eine Botschaft an die aktuellen Mitglieder?

Bewahrt das Vereinsleben als schöne, erhaltenswerte Institution. Ihr seid der Verein!

Habt den Mut, Verantwortung zu übernehmen und Veränderungen zum Wohle des Lacrosse und seiner Gemeinschaft in Passau einzuleiten.

Wenn du noch einmal für den PLV spielen könntest, was oder wer dürfte bei deinem Comeback auf keinen Fall fehlen?

Eine passable / passende Ausrüstung und körperliche Kondition … ein paar lauffreudige junge Spieler wären sicher gut, damit sich der Lacrosse Senior ausreichend Zeit auf der Bank gönnen kann und am Ende nicht vom Platz getragen werden muss (lacht).

(Lacht) Du bist jederzeit auf unserer Bank willkommen, Andreas! Vielen Dank für das Gespräch und deine Zeit!

Hallo Flo, lange ist es her seitdem wir uns das letzte Mal gesehen haben. Ich glaube, dass war an den Passau Open 2017. Stark auf jeden Fall, dass du dir die Zeit nimmst! 25 Jahre PLV, ein Vierteljahrhundert … Wann und warum bist du damals nach Passau gekommen?

Ich kam im Wintersemester 1996, weil ich Jura „studieren wollte, wo andere Urlaub machen“ – so war jedenfalls damals der Passauer Claim. Und, weil ich schön weit weg von zuhause sein und eine neue Kultur kennenlernen wollte. Rheinland und Niederbayern unterscheiden sich schon sehr (lacht).

Wo hast du damals denn gewohnt in Passau?

Erst in der Theresienstraße, fast direkt hinter dem Cafe Kowalski, dann in der Grünaustraße gegenüber vom Bahnhof. Die Ansagen kann ich heute noch auswendig.

Und wann hast du dann mit Lacrosse angefangen?

Ich habe zuerst versucht, Kunstturnen, Wasserski oder Fallschirmspringen, was ich davor gemacht hatte, in der Region zu finden – ziemlich aussichtslos (lacht). Lacrosse kannte ich schon aus den USA, angefangen habe ich aber dann erst in Passau 1997.

Das heißt du bist ja fast ein PLVler erster Stunde. Wer hat dich denn damals zu Lacrosse verführt?

Ich bin von famous Frank Forster himself angeworben worden – wir beide völlig angeschossen auf einer Passauer Lacrosse-Feier, ich meine um Weihnachten im Ratskeller. Er hat mir mächtig vorgeschwärmt und Honig ums Maul geschmiert und zum Training eingeladen. Als ich – zugegebenermaßen bei Schneetreiben – dann hingegangen bin, war keiner da und er musste erst hektisch „die Jungs“ zusammentrommeln. Aber trotzdem: seitdem habe ich das Fieber.

Warst du dann eigentlich auch direkt an der Vereinsgründung beteiligt?

Ich kam kurz nach der Gründung, viele der Männer und Frauen der ersten Stunde waren aber noch da. Kein Wunder, dass da auch nach Übergabe der Amtsgeschäfte in unsere Hände noch viel reinregiert wurde. Manchmal aber auch völlig zurecht: Frank hat einmal noch kurz vor der Bestellung neuer Trikots verhindert, dass sie Orange & Schwarz statt Orange & Dunkelblau wurden. Damals fand ich den Unterschied unerheblich – nicht auszudenken (lacht)!

Ohje (lacht) – das wäre ja fatal gewesen! Auf welcher Position hast du damals gespielt?

In der Regel Midfield und als Face-off-Middie. Aber ansonsten auch Attack und Longstick, wenn es nötig war – Torwart nie. Dafür habe ich bald zusätzlich die Trainerfunktion übernommen.

Sehr cool! Was war dann dein oder euer größter Erfolg?

Die Turniere in Berlin waren immer toll, die beste Stimmung war vielleicht 1998, wo wir mit einer großartigen Männer- und Frauenkombination angerauscht waren. Nichts geht über das Jugendgästehaus Central!

Persönlich am erfolgreichsten war ich wohl 1998 in Pilsen, wo ich meine Frau Annika kennengelernt habe. Damals eine wesentlich erfolgreichere Lacrossespielerin und heiß umschwärmt (grinst).

Wie lange warst du dann für Passau Lacrosse aktiv?

Ich war mit Ausnahme eines Auslandssemesters bis 2003 in Passau. Zuletzt fürs Team gespielt habe ich aber auf den Passau Open im August 2017. Herrlich!

Wie ging es danach für dich persönlich weiter?

Ich bin nach dem Examen für mein Referendariat nach Hamburg gegangen, habe dort auch zunächst gegründet und mit einer eigenen Kanzlei Unternehmen meines Bruders beraten. 2006 habe ich beim Recyclingunternehmen innerhalb eines großen Familienkonzerns in Duisburg begonnen und dort später als General Counsel und Chief Compliance Officer, und zuletzt als Geschäftsführer einer Einheit in Düsseldorf gearbeitet.

Jetzt bin ich mit der ScrapBees GmbH selbständiger Unternehmer im Bereich Reverse Logistics in Neuss.

Und wie ging es mit Lacrosse weiter?

Ich habe an fast jedem Ort, an dem ich länger als eine Woche zugebracht habe, Lacrosse gespielt: beim Praktikum in Washington bei „Team Reebock / Il Forno“, bei den Referandariatsstationen in Stuttgart und München oder bei Besuchen meiner Eltern bei den Langenfeld Lancers bzw. dem Team Rheinland oder eben 1999/2000 in London, wo ich für Hampstead Lacrosse gespielt habe.

Das ist das ganz große Plus einer Sportart, die aus einer kleinen, aber feinen Gemeinschaft besteht: Auch wenn man irgendwo in der Fremde ist, man kommt durch den Sport sofort in eine tolle Truppe hinein.

In Hamburg habe ich für die erste Mannschaft des HTHC gespielt und die zweite Mannschaft trainiert. Beides sehr erfolgreich, aber nicht Deutscher Meister geworden. Dafür musste ich erst wieder ins Rheinland zurück. Auch dort war ich erst Trainer, 2011 bin ich aber als Spieler mit dem DSC 99 Deutscher Meister geworden. Da bin ich heute noch Mitglied, wie auch natürlich im PLV.

Wow – das klingt sehr bewegt und auch einfach toll! Ich weiss, dass du sehr lange auch Natio gespielt hast. Erzähl uns doch kurz von deiner Karriere?

Ich bin 1998 in die Nationalmannschaft berufen worden, als es einen großen Umbruch anlässlich der WM in Baltimore und durch einen neuen Trainerstab gab. Schon das Tryout war eine tolle Erfahrung. Gespielt habe ich dann jedes Länderspiel für Deutschland zwischen 1998 und 2010 – ein Rekord, glaube ich! Davon zehn Jahre sogar als Mannschaftskapitän.

Alle Urlaubsziele in der Zeit hatten immer mit internationalen Lacrosseturnieren zu tun: Baltimore 98, Manchester 99, Glasgow 2000, Wales 2001, Perth 2002, Prag 2004, London, Ontario 2006, Lahti 2008, Manchester 2010 – das zum Schluss schon mit meiner ersten Tochter.

Die Europäische Lacrosse Community war immer großartig, auch mit vielen Nationalmannschaftskollegen verbindet mich heute eine besondere Freundschaft. Zudem bin ich zusammen mit Flo Klaus 2001 in Wales Europameister geworden.

Kann man sich nicht ausmalen, richtig stark Flo! Welche Erinnerung ist dir denn aus deiner Zeit in Passau erhalten geblieben?

Das Wagnis, damals als Vorstand erstmals eine Lacrosse-Party in einem als Puff verschrienen Laden auszurichten, und für das wir als Vorstand im Vorfeld völlig auseinandergenommen worden waren, geklappt hat. Und besonders der Moment, als dann die Altvorderen, Zigarre rauchend, am selben Abend noch meinten, sie haben es immer gewusst, dass das hinhaut (lacht kräftig).

Das klingt so wild (lacht mit). Was vermisst du denn allgemein an Passau?

Das war insgesamt schon eine sehr unbeschwerte Zeit. Aber die Weihnachtsfeiern und das Ehemaligen Homecoming will ich viel öfter haben. Ihr wisst gar nicht, wie oft wir hier in Neuss kurz davor sind, ins Auto zu steigen und runterzufahren…

Du – ihr seid jederzeit herzlich willkommen – kommts vorbei! Wann hattest du denn das letzte Mal einen Stick in der Hand?

Gestern. Als ich meinen Kindern meinen Schläger, die Handschuhe und den Helm von 1998 abgenommen habe, bevor sie die Sachen zerstören.

Bis Corona habe ich aber für Düsseldorf im Ligabetrieb noch gespielt. Und sobald ich wieder Zeit habe, spiele ich sicher nochmal ein paar Minuten mit, wenn sie mich lassen.

Und sehr gerne bei der nächsten Gelegenheit mit den Eichen in Berlin oder eben mit Euch in Passau!

Das bekommen wir sicherlich hin. Was hast du denn persönlich aus deiner Lacrosse-Zeit mitgenommen?

Ein Lacrosse-Team zu formen, in dem oft sehr unterschiedliche Sporttypen zusammentreffen, ist dem Führen von Teams im Berufsumfeld sehr ähnlich. Einer meiner Lieblingstrainer hat gesagt „Be the best at something“ – das ist ein großartiger Leitspruch für erfolgreiche diverse Teams, und das jeweils Beste versuche ich auch aus den Menschen herauszuholen, mit denen ich arbeite.

Aber mit vielen Lacrossern bin ich sowohl freundschaftlich als auch beruflich verbunden. Einige sind ein Grund, warum ich nach Neuss gekommen bin. Mit vielen habe ich beruflich zu tun, die auch sehr erfolgreich in dem sind, was sie nun tun. Vielleicht, weil sie hier denselben Biss zeigen wie damals schon auf dem Feld. Passau ist schon ein ganz besonderes Pflaster.

Das klingt sehr schön – das freut mich riesig! Zu guter Letzt: Wie sieht dein PLV Dream Team aus ?

Am liebsten alle, mit denen ich zwischen 1997 und 2003 zusammen spielen durfte, das waren irgendwie immer Superteams!

Von den Alten – entschuldigt (lacht): Fuzzy, Gottfried, Robby, Forster und Sergey und am liebsten auch Christoph Perger, was aber leider nicht mehr geht; dann die Riege Staffan, Delker, Andi Kersch, Alex Knauf und den Köppens – Joachim und Oli; besonders gerne die Feiergeneration um Boeminghaus, James, Mehdorn, Fredo Ludorff, Felix Löbbecke und Clemens Böckel; bis hin zur hoch erfolgreichen Garde um Basti Trischler, Jürgen Eckel, Flo Klaus, den Kempfs, Flappel – und, eigentlich immer da, der tolle Sascha Bruss.

Und ein Ersatzhemd muss natürlich auch mit. Nach dem Saus & Braus zerreißen die immer so leicht (lacht).

Überragend – da sollten keine Wünsche mehr offen bleiben (lacht). Danke nochmals Flo und hoffentlich bis bald in Passau!

Portrait-Angelica-Balbuena

Hi Angie, super schön mal wieder von dir zu hören! Sag mal, wann und warum bist du damals nach Passau gekommen?

Im Wintersemester 2013/2014 bin ich zum studieren in die wunderschöne Dreiflüssestadt gekommen. Passau war eine der wenigen Städte mit meinem Studiengang Medien und Kommunikation (MuK) und das besondere war gleichzeitig, dass es eine Campus-Uni ist, d.h. alles an einem Fleck, vom Philosophicum bis zur Mensa, dem Audimax und zum Sportzentrum.

Ich kann mich noch gut an unsere gemeinsame Zeit erinnern. Wo hast du damals in Passau gewohnt?

In der legendären U7 (Anm.: Unterer Sand 7), mit direkter Dachterrasse Richtung Inn (grinst).

Und wann hast du dann mit Lacrosse angefangen?

Direkt im Winter 2013, zuvor habe ich jahrelang Handball gespielt, was ich leider verletzungsbedingt aufhören musste. Nachdem mein Arzt meinte ich darf nur noch Sportarten ohne Kontakt spielen, ist mir Frauen Lacrosse direkt im Sportetat aufgefallen – natürlich war der kontaktlose Sport am Ende doch kontaktfreudiger als erwartet (lacht).

Und wie bist du dann beim PLV gelandet?

Nach meinem dritten oder vierten Training in der Uni-Mannschaft, wurde ich direkt zur Weihnachtsfeier eingeladen, da durfte man aber nur teilnehmen, wenn man sich im Verein anmeldet. Also bin ich zur Weihnachtsfeier und hab mich dort vor Ort im Verein eingetragen (lacht).

Der Klassiker (lacht) ! Auf welcher Position hast du gespielt?

Vorwiegend im Mittelfeld, teilweise auch Attack.

Was war dein persönliches Highlight mit dem PLV?

Ich glaube das war die Saison 2015/16 mit Regensburg. Das war einfach nur klasse. Obwohl wir eine Spielgemeinschaft waren aus zwei kleinen Orten haben wir damals die Liga gewonnen und zusätzlich tolle Freundschaften geschlossen. Zudem haben wir im gleichen Jahr auch den 1. Platz im Crossman Cup belegt.

Wie lange warst du dann noch in Passau und für den PLV aktiv?

Von 2014 bis 2019 mit ein paar Pausen zwischendurch. 

Und wie ging es für dich anschließend weiter?

Nach Passau ging es für mich nach Dublin, Irland. Da ich dort bei einer Tech Firma angefangen habe.

Dublin – richtig gut! Hoffentlich klappt es bald mal dich zu besuchen. Wie ging es denn dann eigentlich mit Lacrosse weiter?

Tatsächlich hatte ich in meinen Pausen mehrere Stationen. In meiner Heimat München habe ich immer wieder gespielt sowie in meiner Auslandszeit in Schottland in Glasgow. Seitdem ich im November 2019 nach Dublin gezogen bin, spiele ich auch hier weiterhin.

Hast du eigentlich jemals Natio gespielt?

Nein leider nicht. Ich war bei mehreren Trials dabei, konnte aber zeitlich meistens nicht an den Natiocamps teilnehmen. Tatsächlich bin ich jetzt aber in Irland im Festival Team (zwinkert).

Hey, cool (lacht). Teile doch mit uns dein unvergessliches Passau Lacrosse Erlebnis?

Eines der coolsten Aktionen die wir jedes Jahr in Passau zur Rekrutierung von neuen Mitgliedern gemacht haben war das riesige Lacrosse Bierpong auf der Innwiese, das hat immer super viel Aufmerksamkeit gebracht und viel Spaß gemacht. Zudem die Passau Open, was jedes Jahr zwar turbulent zum Organisieren war, jedoch so viele bekannte Gesichter in die Zweite Heimat geholt hat. Und die unendlichen Turniersommer, vor allem in Würzburg. Das war immer sehr spaßig.

Und was vermisst du am meisten an Passau?

Die schönen Sonnentage auf der U7 Terrasse, die Fahrten zum Mosti und zurück, Ilz-Tuben, Bootsparties, Open-Air Festivals, Sonnenuntergang & -aufgang an der Ortsspitze sowie die kurzen Wege zu den besten Leuten.

Achja, der Passauer Sommer kann schon wirklich viel. Wann hattest du denn das letzte Mal einen Stick in der Hand?

Tatsächlich offiziell in Dublin beim Training, bzw. In Kroatien auf dem Dalmatia Cup in Split – das war Anfang Oktober 2021. Dort ist mein Dublin Lacrosse Team gegen richtig gute internationale Teams angetreten.

Und wo bist du jetzt gerade?

Momentan bin ich in Dublin, arbeite immer noch bei LinkedIn und spiele regelmäßig Lacrosse. Hin und wieder geht es auf internationale Turniere, wo ich viele bekannte Gesichter aus der Lacrosse Szene sehe (lacht).

Was hast du denn für dich persönlich aus dem Lacrosse mitgenommen?

Persönlich die unglaublich tollen Menschen, die bis jetzt noch Freunde sind.

Aktuell bist du in Irland – verfolgst du dann auch noch regelmäßig Lacrosse in Deutschland oder einen deiner alten Vereine?

Tatsächlich verfolge ich es immer wieder, da ich noch in allen Lacrosse-Clubs als passives Mitglied eingetragen bin. Der Sport ist so vielseitig und macht Spaß, da ist es toll zu sehen, dass dieser in Deutschland sowie in Europa generell immer stärker wächst.

Du warst selbst auch viele Jahre im Vorstand. Was wünschst du Passau Lacrosse für die nächsten 25 Jahre?

Habt Spaß am Spiel, macht Freunde fürs Leben und treibt den Sport auch nach Passau weiter. Meine allerliebsten Menschen habe ich durch den Sport kennen gelernt und es ist tatsächlich eine tolle Gemeinschaft, die man auch jahrelang danach immer wieder sieht.

Letzte Frage: Wie sieht dein PLV Dream Team aus?

Unglaublich viele tolle Persönlichkeiten, darunter vorwiegend mein allererstes Team: Sonja Neumann, Britta Manns, Marleen Heuer, Lisa Schöning, Joanna Steinhäuser.
Sowie absolute Goldstücke: Nick Sandersfeld (damals auch mein Mitbewohner), Merlin Schmitt, Sandro König, Johannes Geissler, Ferdi Vogt und natürlich auch du Adrian.

Großen Dank, Angie! Wir sollten uns wirklich bald mal wieder alle treffen – bis bald. Vielleicht dann in Dublin (zwinkert).

Servus Flappel, immer wieder schön mit dir zu quatschen! 25 Jahre PLV, ein Vierteljahrhundert … Wann und warum bist du damals nach Passau gekommen?

Echt so! Ich war mit den beiden Kempf-Brüdern und Florian Walther einer von den ersten Einheimischen, die beim PLV den Stick in die Hand genommen haben. Mit Lacrosse habe ich letztendlich im WS 2001/02 begonnen, als ich mein (erfolgloses) Informatik-Studium angefangen habe.

Wo hast du zu deiner Zeit in Passau gewohnt?

Während des Studiums bin ich vom elterlichen Wohnort in Richtung bayerischer Wald nach Passau gependelt. Dank der Gastfreundschaft von Kommilitonen und PLV-Mitspielern durfte ich aber die ein oder andere Partynacht in Passau verbringen (grinst).

Jaja, die ein oder andere (lacht). Wie bist du dann bei Lacrosse gelandet?

Im Jahr 2000 weckte Lacrosse zum einen aufgrund des Films „American Pie“ und zum anderen dank eines lokalen Zeitungsberichtes von der Lacrosse DM in Marktl, die vom PLV veranstaltet wurde, mein Interesse. Als ich dann in der Erstsemesterwoche vor der Mensa einen Flyer in die Hand gedrückt bekam, war klar, dass ich mir das mal persönlich anschauen muss. Nach dem ersten Training war ich dann Feuer und Flamme und konnte gar nicht erwarten aus der stinkigen Leihausrüstung rauszukommen (zwinkert).

Immer wieder faszinierend, dass viele Lacrosse aus American Pie kennen – wild! Auf welcher Position hast du damals eigentlich gespielt?

Puh, angefangen hab ich wie so ziemlich jeder mit einem Shortstick als Middie. Dann sollte ich aufgrund meiner Konstitution plötzlich Longstick spielen, allerdings konnte ich die Position dann an den ein paar Monate nach mir anfangenden Flo Heller „abtreten“. Ich habe dann ziemlich lange als Middie gespielt, allerdings immer mal wieder als Longstick ausgeholfen, wenn Not am Mann war.

Flappel Middie

Nach einem Jahr (07/08) als Middie in Stuttgart, bin ich dann aus beruflichen Gründen nach München gewechselt und habe dort dann alle Positionen vom Defender über Longstick Middie bis hin zum reinen Middie gespielt. Jetzt im Altherren-Team von München D bin ich back-to-the-roots und spiele wieder Middie und helfe ab und zu als Longstick aus.

Zum Glück häufiger als Middie – als Defender tut es nur weh, wenn man gegen dich spielt (lacht). Was war denn dein größter Erfolg mit dem PLV?

Als ich angefangen habe, gab es einige Nationalspieler bei uns im Team und damit haben wir es 2002 auf den dritten Platz bei der DM geschafft.

In den Jahren danach war es aufgrund von Abgängen immer schwerer eine zahlenmäßig schlagkräftige Truppe aufs Feld zu bekommen. Deswegen würde ich es danach als Teamleistung noch fast höher einschätzen, dass wir uns immer noch jedes Jahr für die Playoffs qualifiziert hatten, obwohl wir bei den Spielen oft nur ohne oder höchstens mit zwei Auswechselspielern aufgelaufen sind.

Wie lange warst du dann für Passau Lacrosse aktiv?

Angefangen habe ich wie erwähnt im Oktober 2001 und im Turnier-/Ligabetrieb war ich bis Mitte 2007 aktiv.

Wie ging es für dich danach dann weiter?

Ich bin nach dem Studium (Anm.: Medientechnik in Deggendorf) dann mit Umweg Simbach am Inn im oberbayerischen Weilheim gelandet. Einige Jahre war ich dann beruflich im e-Commerce-Bereich selbstständig und bin mittlerweile seit einigen Jahren als IT-Projektmanager in München tätig.

Ich wohne mit meiner Freundin immer noch bei Weilheim mit traumhaftem Blick auf die Berge, die mittlerweile meine zweite sportliche Leidenschaft geworden sind. Wer also mal ums Eck ist und eine nicht überlaufene Einheimischen-Tour machen will, darf sich sehr gerne bei mir melden.

Und wie ging es für dich dann nach Passau mit Lacrosse weiter?

Nach Passau hatte ich eine kurze einjährige Zwischenstation bei den großartigen Jungs in Stuttgart und bin dann wie einige Ex-Mitspieler aus Passau beim Lacrosse Club München gelandet, der mittlerweile HLC Rot-Weiß München heißt.

Dort gab es im Vergleich zu Passau anstatt von Mitgliederschwund einen steten Zulauf. Viele Lacrosse-Spieler aus ganz Deutschland kamen quasi als fertige Spieler zum Studium oder Arbeiten dorthin und konnten mit talentierten Anfängern nach einigen Jahren zu zwei ambitionierten Mannschaften geformt werden.

Das Training wurde erst von erfahrenen Nationalspielern geleitet, bald wurden jedoch auch amerikanische Trainer geholt, die das Level nochmals ein bisschen anheben konnten. Als Ergebnis durften wir in meiner aktiven Zeit im A-Team drei deutsche Meisterschaften (Anm.: 2010, 2012 & 2015) feiern.

Aufgrund der vielen, vielen Stunden im Training, den Trainingswochenenden, den Testspielen, den Playoffs, den Final-Wochenenden und natürlich auch den Erfolgen formte sich eine super Einheit aus der sich auch viele gute Freundschaften abseits des Feldes ergeben haben. Die Zeit in Passau halte ich aber auch in sehr guter Erinnerung, weil gemessen an den Voraussetzungen die Erfolge bemerkenswert sind.

Flappel Longstick

Das klingt nach wahnsinnig tollen Erinnerungen! Gibt es denn auch einen unvergesslichen Passau Lacrosse Moment?

Da gibt es so vieles, weil es eine echt geile Zeit war. Meinen persönlichen Meilenstein, um immer mal wieder mit dem PLV in Verbindung gebracht zu werden, hat ja Flo Klaus in Form von meiner Rookie-Night schon erwähnt (lacht).

Details von Parties und Weihnachtsfeiern bleiben getreu dem Motto „Was auf einer Feier passiert, bleibt auf der Feier“ schriftlich unerwähnt. Vielleicht mal bei einem gemütlichen Bier (grinst).

Ein geiles Spiel war unser Premierenspiel bei den Bamberg Bears, weil es die ganze Nacht geregnet hatte und wir dann in 80 Minuten das dortige Football-Feld umgegraben haben. Unsere weißen Trikots haben manchen Spieler nicht an spektakulären Klinsi-Dives nach Toren gehindert und genauso sahen wir dann nach dem Spiel aus. Ein Foto finde ich leider gerade nicht mehr, aber eventuell kann hier ja Flo Klaus aushelfen.

Ach, was – geil! Ich wusste gar nicht, dass Bamberg mal ein Team hatte. Gibt es denn etwas was du an Passau vermisst?

Ich bin noch oft zu Hause bei der Familie, also kann ich den emotionslosen Teil immer wieder erleben. Das wilde Studi-Leben mit Lacrosse und Parties werde ich in sehr guter Erinnerung behalten.

An dieser Stelle frage ich häufig, wann man das letzte Mal einen Stick in der Hand hatte … das ist bei dir aber vermutlich gar nicht so lange her, oder?

Richtig. Letztes Wochenende für das D-Team von München, in dem sich viele Veteranen freiwillig einem Trainingsverbot unterwerfen, um ab und zu im Jahr wieder zusammen auf dem Feld zu stehen.

Und wo steckst du jetzt gerade?

Ich sitze gerade im Home Office und werde heute Abend noch einige viele Umzugskisten ausräumen, weil am Wochenende meine Freundin zu mir gezogen ist (grinst).

Konntest du denn persönlich oder beruflich etwas aus deiner Lacrosse-Zeit mitnehmen?

Natürlich, das sollte in meinen Augen mit ein Anspruch sein, um einen Mannschaftssport aktiv zu betreiben. Nicht nur konsumieren, sondern sich selber einbringen. Ich habe sehr viel über verschiedene Persönlichkeitstypen gelernt, wie man damit umgeht und wie es auch unter schwierigen Vorzeichen möglich ist daraus eine funktionierende Einheit zu formen.

Verfolgst du Lacrosse denn neben München D sonst noch regelmäßig?

Das hat aufgrund von Corona und meinem Rückzug aus dem aktiven Trainingsbetrieb etwas nachgelassen, aber ich verfolge immer noch mit Interesse die Ergebnisse meiner ehemaligen Mannschaften.
Auch die Entwicklung von Lacrosse in Deutschland im Allgemeinen finde ich sehr spannend und würde mir wünschen, dass Lacrosse bald auch den Zulauf von Spielern, Funktionären und Fans bekommt, den es verdient. In meinen Augen ist es einfach eine der geilsten Mannschaftssportarten, die so ziemlich für jeden Typ Menschen eine Position bietet und zudem spektakulär zum Anschauen ist.

Word! Was wünschst du dem Passauer Lacrosse Verein für die nächsten 25 Jahre?

Viele neue Spieler, Integration in die lokale Sportlandschaft, damit ein von der Studienzeit unabhängiger Spielerstamm etabliert werden kann und dann mit fortlaufender Entwicklung von Spielern und Mannschaft natürlich bald wieder eine Teilnahme in der Bundesliga Süd und den Playoffs als i-Tüpfelchen.

Das wäre wirklich sensationell! Und zu guter Letzt, wenn du noch einmal für den PLV spielen könntest, was oder wer dürfte bei deinem Comeback auf keinen Fall fehlen?

Ach, die „einfachste“ Frage zum Schluss (lacht).

Mit vielen Jungs aus Passau durfte ich danach noch in München oder auf Turnieren zusammenspielen. Beim Comeback mit vielen anderen arrivierten Größen, müsste aber auf jeden Fall Oli Köppen als zweiter Teil der Achse dabei sein.

Ein Träumchen! Wer weiss, vielleicht ergibt es sich ja noch einmal (zwinkert). Danke dir, Flappel – Wir sehen uns in der Rückrunde!

Hallo Flo, richtig stark, dass du dir die Zeit nimmst! 25 Jahre PLV, ein Vierteljahrhundert … Wann und warum bist du damals nach Passau gekommen?

Wahnsinn, lange her … mich hat es 1998 nach Passau verschlagen, um Informatik zu studieren. Ich habe dann zwei Semester studiert, dann meinen Zivildienst in der Heimat gemacht und anschließend mein Studium fortgesetzt.

Wo hast du zu deiner Zeit in Passau gewohnt?

Die meiste Zeit habe ich in der Innstraße 22 gewohnt – genau gegenüber vom Cafe Innsteg. Gibt es das eigentlich noch?

Das gibt es immer noch (lacht). War aber selbst auch schon länger nicht mehr dort. Wie bist du dann zu Lacrosse gekommen?

Gleich im ersten Semester. Ich stand mit Gordon Bolduan und Jürgen Eckel in der Mensaschlange und habe einen Flyer in die Hand gedrückt bekommen. Tina Rahmann und Florian Kriependorf haben dann noch ihren Charme spielen lassen und schon war ich dabei. Zudem hatte ich genug von Fußball und habe mich nach was Neuem umgesehen. Richtige Zeit und richtiger Ort!

Das würde ich auch sagen! Auf welcher Position hast du dann gespielt?

Eigentlich war ich überall auf dem Feld (lacht). Ich habe als Middie angefangen, stand im Tor und bin nach meiner ersten Saison fest ins Tor … kurz darauf dann in die Defense. Mit zunehmenden Alter kamen dann immer mehr Einsätze in der Attack dazu.

Da hast du ja einmal alles durchgemacht. Was war denn dein größter Erfolg mit dem PLV?

Lebend in Plzeň anzukommen (lacht). Lange Fahrt und lange Geschichte. Ansonsten natürlich der dritte Platz bei der Deutschen Meisterschaft 2002 in Göttingen.

Wie lange warst du dann für Passau Lacrosse aktiv?

Ich habe von 1998 bis 2006 für Passau gespielt. Dabei war ich die letzten beiden Jahre bereits in München.

Stark, dass du dann trotzdem noch für Passau gespielt hast. Warum bist du überhaupt nach München umgezogen?

Ich habe dort für eine IT-Beratung gearbeitet und mich dann später selbstständig gemacht.

Und wie ging es für dich dann nach Passau mit Lacrosse weiter?

Nach Passau Lacrosse habe ich lange Jahre für München gespielt. Dort gab es sogar dann ein paar DM-Titel. Seitdem ich in den USA bin, spiele ich in der Ü40-Mannschaft in Wakefield (Anm.: Old New England Lacrosse League, kurz ONELL) und trainiere gerade die Lexington High während des Fallballs. Natürlich die Defense versteht sich.

USA?

Ja, ich lebe mittlerweile mit meiner Familie in Massachusetts und arbeite dort als Software-Architekt.

Wow – stark! Gibt es denn etwas was du an Passau / Deutschland vermisst?

Meine Zeit in Passau war gut, aber auch ungesund (lacht). Ich habe einige Freunde dort gemacht, die man jetzt nicht mehr trifft – das ist etwas, was ich vermisse.

Hast du in deiner langen Lacrosse-Zeit auch mal in der Nationalmannschaft gespielt?

Ja, habe ich. Von 2001 – 2012 habe ich Natio gespielt … insgesamt 3x WM und 3x EM. Danach dann als Coach noch 1x WM und 1x EM.

Das ist richtig beeindruckend, Flo! Gibt es eine Passau Lacrosse-Anekdote oder einen unvergesslichen Moment den du mit uns teilen möchtest?

Die Auswahl ist zu groß … einiges unterliegt sicher auch der Geheimhaltung. Aber der Vertrauensbeweis von Klaus Kempf war einer der Momente der mir besonders in Erinnerung geblieben ist. Alle Rookies standen mit verbundenen Augen auf einem Tisch und wir haben einen nach dem anderen geholt und gesagt sich fallen zu lassen. Sagen wir es so – als Klaus an der Reihe war, ist stattdessen Flo Appel vom Tisch gefallen (lacht kräftig).

Hätte ich das mal vor dem Interview mit Klaus gewusst (lacht). Wenn du noch in der ONELL spielst, ist es vermutlich gar nicht so lange her, dass du einen Lacrosse-Stick in der Hand hattest, oder?

Das stimmt. Wir haben auch einen Rebounder im Garten – da bin ich sicher einmal in der Woche davor. Neben der Saison in der ONELL gibt es ab und an auch noch andere Gelegenheiten zu spielen.

Konntest du denn persönlich etwas aus deiner Lacrosse-Zeit mitnehmen?

Lacrosse hat mir viel gegeben. Ich habe die ganz eigene Theorie dass man das ganze Leben mit Situationen auf dem Lacrosse-Feld erklären kann.

Das ist ein schöner Gedanke – vielleicht daran anschließend, was wünschst du Passau Lacrosse für die nächsten 25 Jahre?

Ich sehe wie viele Kinder hier in den USA Lacrosse spielen. Ich hoffe, dass die Begeisterung dafür bald bei den jüngeren Kindern in Deutschland Fahrt aufnimmt und dass Passau auch dazu die Chance haben wird.

Letzte Frage, Flo: Wenn du noch einmal für den PLV spielen könntest, wer dürfte bei deinem Comeback auf keinen Fall fehlen?

Schon wieder wird die Auswahl zu lang … ich belasse es mal bei 4 Leuten:

● Flo Kriependorf – er hat mir Lacrosse beigebracht und ich bin ihm sehr dankbar dafür

● Jürgen Eckel und Gordon Bolduan – meine langjährigen Mitbewohner die mit mir durch Dick und Dünn gegangen sind

● Sascha Bruss – weil ich so wenig mit ihm in Passau spielen konnte, er war entweder verletzt oder im Ausland

Puh, wer die Wahl hat, liebt die Qual. Das klingt nach einem saustarken Team und einer Menge Spaß – sagt bitte Bescheid, wenn es soweit ist!

Alles Gute, Danke für deine Zeit Flo und Grüße in die USA!

Gerne möchte ich an dieser Stelle noch auf den DLAXN OFF-Field #11 | Podcast mit Florian Klaus verweisen – hier geht es um die Lacrosse-Anfänge in Passau, wie es ist ein Ü40-Rookie zu sein und um Networking im Lacrosse.

Viel Spaß beim Anhören:

https://www.dlaxn.de/podcast/off-field-11-florian-klaus/

Portrait-Valentina-Eckel

Hallo Valentina, super, dass es geklappt hat! 25 Jahre PLV, ein Vierteljahrhundert … Wann und warum hat es dich damals nach Passau verschlagen?

Ich bin 2000 nach Passau gekommen, um BWL zu studieren – damals noch auf Diplom. Nebenbei habe ich dann noch einen BA in European Studies gemacht.

Erzähl uns, wo hast du in Passau gewohnt?

U.a. im Unteren Sand, im Oberen Sand, in der Bräugasse.

Wann hast du dann mit Lacrosse angefangen?

Direkt schon im Herbst 2000.

Wie kam es dazu?

Meine Freundin Leonie kannte Lacrosse aus ihrer Internatszeit in England. Da sie nicht alleine zum Training gehen wollte, habe ich sie begleitet und bin dann hängen geblieben.

Auf welcher Position hast du gespielt?

Meist Mittelfeld, irgendwann dann Attack.

Was war dein persönlich oder als Team bestes Spiel mit dem PLV?

Wir Passauer Damen waren meist froh, ein Team zusammen zu bekommen, um zu den Turnieren fahren zu können.

Erfolge gab es mehr an der Theke (lacht).

Wie lange warst du für den PLV aktiv?

Von 2000 bis 2005.

Wie ging es nach Passau für dich persönlich / beruflich weiter?

Ich bin aus beruflichen Gründen nach München gezogen.

Und mit Lacrosse?

In München habe ich weiter Lacrosse gespielt. Nach einigen 2. Plätzen bei der DM, sind wir 2009, 2010 und 2011 Deutscher Meister geworden. 2012 wurden wir wieder 2. Da war ich schon im 3. Monat schwanger und von da an wurde es immer schwerer Familie, Job, die Trainings und Spieltage zu vereinen.

Beeindruckend! Weisst du, wann du dann das letzte Mal auf einem Lacrosse-Feld standest?

Vermutlich 2014.

Konntest du persönlich / beruflich etwas aus deiner Lacrosse-Zeit mitnehmen?

Meinen Mann (lacht). Außerdem habe ich einige meiner besten Freunde über den Passau-Lacrosse-Verein kennen gelernt.

Das klingt gut (lacht). Wo bist du gerade und was machst du heute?

Ich wohne in Oberhaching (in der Nähe von München). Habe 3 Kinder und versuche Kids und Karriere unter einen Hut zu bekommen.

Mit einer ehemaligen Münchner Teamkollegin spiele ich jetzt Tennis.

Verfolgst du Lacrosse denn dann heute überhaupt noch regelmäßig?

Ich verfolge die Entwicklung nur noch wenig.

Was war das verrückteste, was du in Passau in Zusammenhang mit Lacrosse erlebt hast?

Die legendären Partys im Cave Club.

[Anmerkung: zuletzt „Liquid“, Peschlterasse, Rosstränke 4-6; mehr Infos]

Was wünschst du Passau Lacrosse für die nächsten 25 Jahre?

Haltet durch! Holt Euch Hilfe bei den Natio-Spielern, die kommen gerne und coachen – da lernt man wirklich viel.

Wenn du noch einmal für den PLV spielen könntest, was oder wer dürfte bei deinem Comeback auf keinen Fall fehlen?

Ich würde mich riesig freuen, die ganzen Ehemaligen wieder zu sehen. Das war schon eine tolle Truppe!

Hoffentlich bekommen wir das bald mal hin mit einem Ehemaligen-TreffenDanke für deine Zeit, Valentina!

Portrait-Klaus-Kempf

Hallo Klaus, vielen Dank, dass du dir die Zeit für uns nimmst! 25 Jahre PLV, ein Vierteljahrhundert … erzähl uns, wie bist du damals nach Passau gekommen?

Als einer der wenigen Locals im Passauer Lacrosse Verein, bin ich in Passau geboren und aufgewachsen. Ich habe noch während meiner Schulzeit mit Lacrosse angefangen.

Ein Local – Wo hast du denn in Passau gewohnt?

Bei meinen Eltern in der Nähe vom Studentenwohnheim im Schönleitnerweg.

Und wie bist du dann zu Lacrosse gekommen?

Das war im Oktober 2001. Mein Bruder Andreas, Florian Walther und ich haben ein neues Hobby gesucht. Wir haben Lacrosse ausprobiert und sind dabei geblieben.

Welche Position hast du denn gespielt?

Meistens Middie, gelegentlich Attack und später immer mal wieder Goalie.

Spannend! Einmal fast alles durchgemacht, das kenne ich selbst auch. Klaus, wenn du zurückdenkst, was war dein persönliches oder gerne auch als Team größter Erfolg mit dem PLV?

Definitiv die Playoffs in Bielefeld … glaube 2006/2007. Sieg mit einem Team von 10 Mann gegen den vollbesetzten Kader von Hamburg B. Unser Team hat am Platz gezeltet, abends noch gefeiert und am nächsten Tag „leicht“ verkatert gespielt. Wir haben uns mit diesem Sieg bei der Deutsche Meisterschaft qualifiziert.

Gleichzeitig war es ein sehr schmerzlicher Moment. Wir mussten die Deutsche Meisterschaft absagen, da sich keine 10 Spieler für die DM gefunden haben.

Sehr, sehr bitter! Da wäre sicherlich was drin gewesen. Hast du denn auch mal Nationalmannschaft gespielt?

Ja, tatsächlich – und zwar für die erste deutsche U21 Lacrosse Nationalmannschaft (2003). Es war schon etwas Besonderes im Alter von 20 Jahren mit nach Amerika zu fliegen. Gewonnen haben wir leider kein Spiel, aber alle Erfahrungen rundherum waren unbeschreiblich – Leute kennenlernen, Lacrosse nochmal auf einem ganz anderen Niveau …

Wie lange warst du dann im PLV aktiv?

Aktiv von Oktober 2001 bis 2009.

Und wie ging es danach für dich persönlich und mit Lacrosse weiter?

Ich bin seit 2004 in München und habe zuerst Elektrotechnik studiert. Beruflich bin ich als Entwicklungsingenieur für Hochvoltschaltungen tätig. Lacrosse habe ich dann zeitweise noch in Passau und München parallel gespielt. Meine aktive Lacrossezeit wurde leider mit einer ausgekugelten Schulter beendet.

Verdammt. Wann hattest du dann das letzte Mal einen Lacrosse-Stick in der Hand?

Das ist gar nicht lange her – Sommer 2020 um mit der Tochter von Florian Walther im Garten ein paar Bälle zu werfen.

Und richtig aktiv auf dem Feld?

Das war dann 2009 in Stuttgart. An diesem Wochenende war ich dann leider gleich zweimal im Krankenhaus: Am Samstag mit einer Lebensmittelvergiftung und am Sonntag mit der besagten ausgekugelten Schulter.

Was ein Wochenende. Das bleibt natürlich hängen. Vielleicht um die Gedanken an das Krankenhaus beiseite zu schieben, was ist dein schönster Passau Lacrosse-Moment?

Ich erinnere mich allgemein gerne an diese Zeit zurück. Wir hatten so viele unvergessliche Lacrosse-Momente: z.B. einen Spieltag in Ljubljana – an einem Tag hin und zurück, alle Passau Open Turniere, sämtliche Lacrosse Partys, diverse Fritz Abende, usw.

Gibt es etwas, dass du am meisten an Passau vermisst?

Eigentlich nichts. Ich bin noch regelmäßig in Passau zu Besuch bei meinen Eltern.

Wo bist du gerade und was machst du heute?

Aktuell bin ich immer noch in München und bin als Elektronikentwickler für Hochvoltschaltungen tätig.

Mittlerweile bin ich verheiratet und im Dezember 2020 kam unsere Tochter Mathilde auf die Welt.

Wenn du zurückblickst, konntest du persönlich oder beruflich etwas aus deiner Lacrosse-Zeit mitnehmen?

Zusammenarbeit im Team ist unglaublich wichtig. Sowohl im Privaten, als auch beruflich.

Wenn du noch einmal für den PLV spielen könntest, was oder wer dürfte bei deinem Comeback auf keinen Fall fehlen?

Das Team von damals – also 2007/2008.

Verfolgst du die Entwicklung von Lacrosse denn noch regelmäßig?

Lacrosse verfolge ich nur noch sporadisch. Sowohl die Entwicklung des PLV als auch Lacrosse in Deutschland. Wenn dann klicke ich mich durch die verschiedenen Homepages.

Was wünschst du Passau Lacrosse für die nächsten 25 Jahre?

Ich wünsche dem Passauer Lacrosse Verein, dass zumindest einmal der Pokal der deutschen Meisterschaft nach Passau kommt!

Das wäre natürlich phänomenal! Möchtest du zum Abschluss unseren Mitgliedern von heute noch etwas mit auf den Weg geben?

Für mich war es ist eine schöne Zeit, die ich auf keinen Fall missen möchte. Man kann weltweit viele sehr nette Leute kennen lernen und Freundschaften aufbauen, welche ein Leben lang halten.

Danke für die schönen Worte Klaus! Auf bald in Passau.